Hope und Ich
An einem sonnigem Sonntagmorgen im Mai 2006, als ich beschloss meine unreitbare Stute in die Zucht zu geben und mir dafür bei einem Pferdehändler in Lohne ein kleines, nettes Pferdchen auszusuchen, ahnte ich noch nicht, was auf mich zukommen würde...
Wir fuhren 1 1/2 Stunden im warmen Auto bis nach Lohne, wo uns der Besitzer der Pferde schon erwartete... Ein Pferd für die Familie sollte her. Doch PUSTEKUCHEN!!!! Wie immer kam alles anders, als gedacht....
Gleich beim erstem Betreten der Wiese, auf der bestimmt 25 Pferde standen, stach mir Eines gleich ins Auge. Ein kleines, schwarzes Stütchen mit einem Stern auf der Stirn und einem weißem Kronrand hatte es mir angetan.
Es war Liebe auf den ersten Blick. Jedenfalls bei mir. Sie beäugte mich allerdings erstmal argwöhnisch und wollte sich auch gar nicht einfangen lassen, weshalb wir erst 2 andere Pferdchen ausprobierten. Die waren zwar ganz nett, aber mir ging diese kleine schwarze Stute nicht aus dem Kopf...
Es war um mich geschehen... Ich wollte sie mir UNBEDINGT noch einmal genauer anschauen, weshalb ich noch einmal zur Wiese ging und probierte sie einzufangen - mit Erfolg! Ersteinmal auf dem Reitplatz taute "mein" Stütchen auch ganz schnell auf...
Nun hieß es: Mama überzeugen, dass ich UNBEDINGT DIESES Pferd haben muss und wir kein Familienpferd kaufen können. Als dies nach geraumer Zeit geschafft war, musste ich nur noch den Händler überzeugen, mit dem Preis ein wenig runter zu gehen. Leichter gesagt, als getan! Schließlich konnte ich mich mit dem Argument, dass ich doch bald Geburtstag habe und mit meiner Sturheit doch ganz gut durchsetzen.
Der Händler versprach, sie gleich am selben Tag noch herzubringen und so fuhren wir mit dem Gedanken, ein 3-jähriges, nicht eingerittenes Pferdchen gekauft zu haben, dass später einmal für alle sein sollte, Richtung Heimat.
Auf der langen Fahrt musste nun noch ein Name gefunden werden,der aber nach einigen Überlegungen recht schnell fest stand: "Hope". Also: "Hoffnung" - die letzte Hoffnung. Wenn es jetzt nicht klappen sollte, so schwor ich mir, würde ich mir kein weiteres Pferd zulegen...
Als Hope dann nun im Stall stand, wurde sie viel bestaunt und bewundert und nach einigen Tagen wurde klar, dass wir uns einen "heißen Feger" zugelegt hatten... Genau das Richtige für mich...
Die Beziehung zwischen mir und Hope war schon nach einigen Tagen sehr gut, was ja nun nicht selbstverständlich sein muss.
Als ich an meinem 16. Geburtstag die Geschenke auspackte, kam ein kleines, sehr schönes Fotoalbum zum Vorschein...
"Wenn man einem Einhorn begegnet darf man sich etwas wünschen!", stand auf der ersten Seite neben einem Bild von einem Einhorn.
"Ich weiß, was du dir wünscht! Heute schenke ich sie dir!". So ging es weiter. Das ich damals gleich heulen musste und es heute auch jedesmal wieder muss, wenn ich diese Zeilen lese, macht mir deutlich, wie sehr ich an diesem Pferd damals schon hing und auch heute noch hänge. Hope - mein Herz gehört dir!!!
Meine Ma hatte mir Hope geschenkt! Sie gehörte mir! MIR!!!
Mama hatte sie noch schnell umgetauft, seit dem heißt sie Pia´s Hope"
Das Album war voller super schöner Fotos von ihr, die Mama alle heimlich gemacht hatte.
Die Zeit danach kann ich mit zwei Worten beschreiben, die meiner Meinung nach alles über sie aussagen: "EINFACH TOLL!".
Mitte Juni, genauer am 12.6.2006 bestätigte mir ein Tierarzt, dass Hope 3 Jahre alt sei. Ich habe diese Datum zu ihrem Geburtstag ernannt.
Zwei Tage später begann ich, ganz langsam und mit Ruhe, sie einzureiten. Ich gewöhnte sie an Sattel und Trense, sowie Arme und Beine auf ihrem Rücken, bevor ich mich das erste Mal auf sie rauf setzte. Sie war einfach nur genial!!! Total ruhig und brav!!! So ruhig und brav ging es auch weiter. Entgegen aller Erwartungen lies sie sich super reiten und machte absolut gar KEINE Schwierigkeiten. Ein echtes Traumpferd eben!!!
Nach einem Jahr harter, aber ausgefüllter und toller Arbeit ist aus ihr das geworden, was sie nun ist: ein supertolles, ausgeglichenes, spritziges, artiges und anhängliches Pferdchen, das einfach Spaß macht. Egal, ob im Umgang oder beim Reiten. Sie lernt super schnell und gerne, geht toll Dressur, springt liebend gern und ist soooo schnell.
Man erlebt ganz gut was mit ihr, aber auch die schwere allergische Reaktion letztes Jahr im Juli, die Kolik letztes Jahr im September, die Beinverletzung dieses Jahr im Januar und die vielen Kleinigkeiten haben wir gemeinsam überstanden...
Unser erstes Turnier Ende August 2007 beim RC General Rosenberg haben wir auch hinter uns, sie war einfach toll, nichts von dem was sie nicht kannte konnte sie schocken... Sie war toll, leider hatten die Richter nicht die selbe Meinung... Aber das ist nicht wichtig, schließlich war es ja unser erstes Turnier...
Sie ist mein Rettungsanker, wenn es mir schlecht geht und ohne sie wüsste ich manchmal nicht, wie es weiter gehen sollte...
DANKE mein Schatz!!!
Du bist das beste Pferd auf Erden!!!
Ich lieb dich!!!
Pia